Ban of artificial pitches
 
Hallo Bloggs. In der Sommerpause 2024 beschloß der schottische Fußballverband das Aus für die sogenannten "artificial pitches", es geht schlicht und ergreifend um den Kunstrasen. Nun kennen viele aktive Fußballer der unteren Ligen einen solchen Platz, aber in einer höchsten Liga eines Landes ist das dann doch mehr als außergewöhnlich. Oder auch nicht. Dazu später.
Auf jeden Fall soll es nun ein Ende haben mit diesem unwürdigen Belag, die Clubs haben zwei Jahre Zeit diese Vorgabe umzusetzen. Der Widerstand war zunächst verhältnismäßig gering, in der Spielrunde 2024/25 war lediglich Kilmarnock davon betroffen. Man regierte gelassen, ist ja noch Zeit. Allerdings hat sich die Fraktion der Vereine mit dem künstlichen und verhassten Untergrund vergrößert. In der laufenden Saison haben nämlich die Aufsteiger Falkirk und Livingston ebenfalls Kunstrasen in ihren Grounds. Jetzt aber naht so langsam der Sommer 2026 und da sollten eigentlich alle Stadien mit natürlichem Grass ausgestattet sein. Und schon werden die ersten Rufe nach Sonderausnahmegenehmigungen laut. Könnte auch ein deutsches Wort sein!
Die betroffenen Vereine machen Rechnungen auf, vergleichen die Kosten und Ausgaben und haben wirtschaftlich gesehen natürlich die besseren Karten. Die Clubs sparen bis zu eine Million Pfund, das ist in dieser Liga ein Wort. Und so geht es hin und her, denn man möchte dieses Kunstrasenverbot in allen vier Profiligen in Schottland durchsetzen. Speziell für die unteren Vereine wird diese Anordnung fast zur Existenzfrage, obwohl es nicht mehr ganz so viele davon betroffen sind. 
Für die Premiership ist im Moment folgende Situation angesagt: Livingston und Kilmarnock sind in höchster Abstiegsgefahr, Falkirk als Überraschungsaufsteiger mit bisher sehr guter Leistung gar in der vorderen Tabellenhälfte. In der zweiten Liga ist St. Johnstone gerade Spitzenreiter und der McDiarmid Park hat Naturrasen. Ebenso der Zweite Partick Thistle. Also da könnte eine gewisse Entspannung eintreten. Wie es letztlich ausgeht oder ob es gar zu einer Verschiebung der Frist kommt, man wird sehen.
Die Hauptargumente pro Kunstrasen sind das Wetter. Von November bis Februar kann es in Schottland mehr als garstig sein und da sind die Naturrasen halt anfällig. Speziell Motherwell ist da gefürchtet. Und beim Blick auf andere Ligen zeigt sich ganz einfach, auch z.B. in Norwegen gehört das "artificial surface" zum Fussballalltag. Wir alle ahnen warum. Der Schnee ist ganz einfach leichter zu räumen und die Wassermassen laufen auch besser ab. Von den ingesamt sechzehn Erligaclubs in Norwegen verfügen zwölf (!) über dieses anspruchslose Geläuf. Also diese Probleme haben wir nicht, das ist bei unseren Floridawintern kaum noch nötig.
 
 
Also bei diesem Anblick allein tun mir schon alle Scharniere und Knochen weh. Alle Gegner hassen den Trip in den Rugby Park des Kilmarnock FC. Da ist man der älteste Club in der Premiership, gegründet 1869 und hat dann solch ein Spielfeld. Aber sonst ist es Tradition pur, seit 1899 werden die Heimspiele von "Kili" hier ausgetragen. Seit 2014 spielt man auf Plastik, den letzten Komplettumbau des Grounds gab es 1995. 
 
Keep the faith.
RaMü.