Allianz Stadion, Wien. Donnerstag, 31. Juli 2025.
 
Hallo Bloggs. Die erste Rückkehr nach fast exakt zwei Jahren. Rapid Wien ist einfach "mein" Verein in Österreich, erklären kann ich diese Vorliebe seit Beginn meiner nunmehr fast lebenslangen Reise mit dem Fussball nicht wirklich. Ich war natürlich auch mal beim Lokalrivalen Austria, zwar nett aber eben nicht Rapid. Die Hütteldorfer haben meiner Meinung nach auch das etwas kompaktere Stadion und die Lage an den Gleisen und im Stadtteil begeistert mich auch.
Aufgrund der frühen Saisonphase sind Wochentagsspiele immer internationale Begegnungen, so auch diesmal. Zuvor waren es bei meinen seitherigen Besuchen allerdings doch deutlich nahmhaftere Gegner, Dinamo Zagreb und Sparta Prag. Da waren die Gästeblöcke brechend voll und die Stimmung blendend. Zum Teil auch wegen dem Feuerwerk. Das dürfte wohl diesmal kaum der Fall sein. Rapid muss in der Conference League 2. Quali ran und mit dem FK Decic Tuzi kommt ein absoluter Nobody. Der Meister aus Montenegro besitzt ein Winzigstadion mit 3.000 Plätzen, da dürfte der Gästeblock wohl leer sein, zumal Wien auch das Vorspiel in der Fremde mit 0:2 gewonnen. Egal, ich freu mich auf Wien, ich freu mich auf Rapid.
 
 
7,32 x 2,44 m sind die offiziellen Maße, dabei ist ein maximale Breite von 12 cm für den Pfosten und Querlatte vorgesehen. Wir sprechen von einem Tor, und zwar von diesem Gestänge, an welches dann das Tornetz aufgehängt wird. Wenn der Ball dann diese berühmt berüchtigte Torlinie überquert, spricht man auch von einem Tor. Ab und zu trifft man aber nicht das Tor, sondern nur eben dieses Gestänge.
Das Halbzeitergebnis zwischen Rapid Wien und dem FK Decic war ein Witz, es fielen zwar zwei Treffer für die Hausherren, aber bis zum ersten Einschlag klatschte das Leder schon vier (!) Mal an eben den Pfosten oder Latte. Erst dann, im Nachschuß schließlich der erlösende Treffer durch Dahl, Rapid war auf dem Weg in die Qualirunde 3 der Conference League. Das 2:0 dasselbe Muster, das Spielgerät prallte von der Latte zurück und dann wuchtete Radulovic das Leder zum 2:0 Pausenstand ins Netz. WOW, fünf Mal ans Gehäuse in einer Halbzeit, das habe ich noch nie gesehen. Dafür musste ich erst nach Wien kommen. Die Gäste aus Montenegro kamen kaum zur Entfaltung, lediglich zwei Ecken hintereinander entfachten ein kurzes Strohfeuer. Der Halbzeitpfiff war nicht nur eine Pause im Spiel, danach war leider die Luft raus. Die Angereisten kamen auf und verkürzten auf 2:1. Aber dieses Gegentor weckte Rapid nochmals auf und ein Doppelschlag in der 68. und 71. Minute durch Weixelbraun und Buyi erhöhte auf 4:1. Das 4:2 durch den Gast war dann letztlich der Abschluß einer durchweg munteren Partie.
 
 
Hütteldorf ist die Heimat von Rapid Wien. Das Allianz Stadion wurde 2016 eingeweiht und bietet rund 25.000 Zuschauern Platz. 
 
 
Das Stadion ist durchaus gelungen. Stimmungstechnisch gehört Rapid klar zu den Spitzenteams.
 
 
 
Also dieses Bild zeigt alles. Der leere Auswärtsblock im Rapid Stadion. Wer durch die beschwerlichen Mühen einer Qualifikation der Conference League muss, bekommt in der Regel unattraltive Gegner. Und dann sieht das halt so aus. 980 Kilometer sind es nach Tuzi in Montenegro. Rund 300 Rapidler waren dort, fast eine Reise durch die frühere k.u.k. Monarchie. 
 
 
16.000 Zuschauer sind aber ganz ordentlich. Na ja, magische Europacupnächte sehen irgendwie anders aus. Dafür war dieses Match trotz der vielen Tore auf einem zu bescheidenen Niveau, der Gegner schlichtweg zu schwach.
 
 
Egal. In der Hauptstadt Österreichs gibt es schon lange keine Champions League mehr. Austria und Rapid finden sich höchstens darunter wieder. Zu mehr reicht's nicht. Schade.
 
Keep the faith.
RaMü.