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MHP Arena, Stuttgart. Freitag, 25. April 2025.
Hallo Bloggs. Nach diesem historischen 4:4 bei Union Berlin ist klar, internationaler Fussball ist nur noch über den Gewinn des DFB-Pokals möglich. Es war eine Monsterhalbzeit für neutrale Zuschauer, die beiden Vereine bewerteten das Spektakel natürlich unterschiedlich. Union feierte mit dem Punktgewinn den sicheren Klassenerhalt und der VfB darf sich schon hinterfragen, haben wir im defensiven Bereich noch alle Tassen im Schrank? Wenn man so arglos auch im Endspiel agiert, könnte es auch gegen Bielefeld zu einer Niederlage kommen. Der Druck wird wohl noch mehr wachsen, beim nächsten Berlintrip ist der Verein zum Siege verdammt. So kann man im Heimspiel gegen Heidenheim nur noch hoffen, dass sich das Team mal endlich wieder mit einem Sieg von den Zuschauern beim verabschieden möchte. Also ich meine, es wird allerhöchste Zeit! Fünf Heimpleiten in Serie gab es 1893 noch nie, so kann man auch Geschichte schreiben.

Worst case: Der VfB Stuttgart holt aus den letzten drei Spielen der auslaufenden Saison noch zwei Punkte. Unentschieden bei St. Pauli und dann daheim gegen den FC Augsburg. Das letzte Auswärtsspiel bei den Dosen vergeigen wir. Im Endspiel um den DFB-Pokal verlieren wir in der Verlängerung mit 0:2 und dann implodiert der Verein. Da Einnahmen aus dem internationalen Geschäft fehlen müssen aus wirtschaftlichen Gründen Spieler verkauft werden, andere Angestellte gehen, weil man sich ja für höhere Aufgaben berufen sieht. Aufgrund der Turbolenzen in der Transferphase gibt es nur eine höchst durchschnittliche Saisonvorbereitung. Der VfB "rettet" seine Rückrundenform mit in die Vorrunde der neuen Spielrunde, das heißt Abstiegskampf. Im Herbst, so gegen November zieht der Club am Neckar die Reißleine und führt einen Trainerwechsel durch ...
Der Fairniss halber müsste jetzt ein best case Szenario kommen; aber dafür fehlt mir ehrlich gesagt die Phantasie. Bei sechs Heimspielniederlagen in Serie gibt es keine Entschuldigungen mehr. Dazwischen waren zwei Heimerfolge im Pokal gegen Augsburg und die Dosen. Die Freude um den Pokal und dieses Drumherum vernebelt anscheinend den Blick auf die Ligarealität; im Moment sind wir maximal höchstens ligatauglich. Internationaler Fussball sollte immer über eine Ligaplazierung erreicht werden, die Liga ist das Resultat einer zumeist langen und schweren Saison. Ich möchte niemand die Vorfreude auf den Berlintrip vermiesen, aber die Bedenken werden immer größer.
Heidenheim ist vermutlich ein Paradebeispiel, wie Bielefeld spielen wird. Spielfluss des Gegners unterbinden mit zahllosen Nickligkeiten, massiv verteidigen und mal sehen, was passiert. Gegen solche Teams tut sich nicht nur der VfB Stuttgart schwer, das klagen noch ganz andere Mannschaften. Weltweit. Im Moment sind die Roten mit solchen Situationen komplett überfordert. Der Ball rollt gepflegt in der ungefährlichen Zone, Überraschungen sind Mangelware. Kommt dann ein echt guter Steckpass, wird diese eine Chance dann vergeben. Es gab in der ersten Halbzeit nur drei sehenswerte Szenen. Der VfB mit Demirovic und Undav, auf der Gegenseite mit dem VfBexteilzeitarbeiter Krätzig. Das wars. Ein äußerst durchschnittliches Spiel. In der zweiten Halbzeit schepperte zunächst noch mehrmals das Alu, bevor es schließlich zu einem echten Einschlag kam. Chabot "rettete" an die Latte und dann kam die beste Phase der Hausherren. Es wurde laut und man drängte endlich energisch auf die Führung. Woltemade an die Latte und Undav an den Pfosten waren dabei die herausragendsten Aktionen. Manchmal habe ich das Gefühl, einfache Tore sind verboten. Einfach mal einen humorlosen Abschluß, einen Fernschuß und Ähnliches, das scheint in diesen Kreisen verpönt zu sein. Wenn es klappt, ist es gut. Aber an diesem Abend war es eben nicht gut und so konnte der Nachbar von der Alb sogar mit einem sehenswerten Distanzschuß in der 89. Minute den Siegtreffer erzielen. Wieder mal verloren und jetzt kann nur noch der Pokalsieg die Saison retten. Aber mit jedem weiteren Spiel werden meine Zweifel größer. Siehe ganz am Anfang.
Keep the faith.
RaMü.
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