AFAS Stadion,Mechelen. Freitag, 07. Febr. 2025.
 
Hallo Bloggs. Das AFAS Stadion ist also der erste Stopp bei meiner kleinen Belgientour. Ich muss gestehen, der belgische Vereinsfussball ist mir nicht vertraut, obwohl ich schon mehrere Stadien besucht habe. Mechelen liegt nur dreißig Kilometer von den Stadtgrenzen Brüssels entfernt, der Verein ist etwas im Schatten von RSC Anderlecht und Antwerpen. Hab keine Ahnung was mich erwartet, welche Sprache gesprochen wird. Die Lösung ist ganz einfach: hinfahren und erleben.
 
 
 
Vier Doppelhalter, eine Fahne und drei Bannerchen waren die ganze optische Aussage des Auswärtssupport aus Gent. Nur rund 50 Kilometer trennen Mechelen und die Gäste, da waren die geschätzten 650 Fans doch ein bisschen wenig. Dafür sang man durch und hatte zum Schlußpfiff deutlich mehr Grund zum Jubel, nach einem 3:1 Rückstand glich man noch in den dramatischen Schlußminuten zum 3:3 aus.
 
 
Der Reihe nach. Mechelen war mein erster Stopp bei meiner Belgientour. Mit Gent kam immerhin ein Team, das die Ligaphase in der Conference League auf Rang 17 beendet hatte und so die Play Offs erreicht hatte. Davon kann Mechelen nur träumen, seit Jahren steckt man im Mittelfeld der belgischen Jupiler League fest. Internationaler Fussball kennt man hier nur vom TV.
Die erste Halbzeit verbrachte ich auf meinem bezahlten Platz auf der Tribüne drei, Block H1, ganz oben. Von hier aus hat man einen guten Überblick über den gesamten Ground, auch auf diesen kleinen Überbleibsel aus der Zeit vor dem großen Umbau im Jahre 2015. Da war ich dann die zweite Spielhälfte und hier war man doch schon besser am Spielgeschehen dabei. Auf jeden Fall war das Spiel unglaublich schnell und intensiv, wenn auch ab und zu gewaltige Fehler zu verzeichnen waren. Beide Teams sehr offensiv, es hat sich gelohnt. Zwei wacklige Abwehrreihen und schwupp kommt ein 3:3 raus. Es gibt langweiligere Ergebnisse. dem etwas kuriosen 1:0 für die Gastgeber durch Raman konterte Gent mit dem Ausgleich zum 1:1 Pausenstand. Dann mit Beginn der zweiten Spielhälfte schien die Begegnung schon entschieden; erneut Raman und Hairmans schoßen einen anscheinend beruhigenden 3:1 Vorsprung heraus. Weitere Großchancen wurden leichtfertig vergeben und alles rechnete mit einem sicheren Dreier, da verkürzte Gents Gudjohnson auf 3:2. Das große Zittern brauch aus und kopflos stürzte man sich in die Abwehrschlacht. Aber ohne Erfolg, Gambor glich noch aus und versetzte die vier Doppelhalterhalter in Ekstase. Fussball pur.
 
Das AFAS Stadion des KV Mechelen liegt im Norden der Stadt, unweit vom Bahnhof Nekkerspoel. Vom Zentrum sind es ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß. Es liegt inmitten einer Wohngegend, in der Nähe ist ein Gefängnis ( wie passend ) und ein Friedhof.
 
 
 
 
In den Empfangsbereich des VIP-Bereichs habe ich mich ganz frech reingeschlichen und ein paar passende Bilder gemacht.
 
 
Unterhalb der Heimtribüne sind die zahlreichen Kioske angesiedelt. Es gibt genügend Platz für die Fans und Werbung.
 
 
Irgendwie ist alles wie in den ... Niederlanden. Die Sprache und die Musikkapellen. Einmarsch der Fahnenträger der einzelnen Fanclubs. Wie beim Fasching oder noch schlimmer, in Hoffenheim.
 
 
Stimmungsvoller Einstieg in das Match.
 
 
Es war bei weitem nicht ausverkauft. 25.000 Zuschauer passen rein, die Stimmung war trotzdem sehr gut. Kein Wunder, bei den Spielständen. Also das hat mich dann doch positiv überrascht.
 
 
In der Halbzeitpause kam ein typischer "RaMümove". Ich habe die Tribüne gewechselt. Und so bin ich runter in die kleine, halbe Tribüne hinter dem Tor auf der "Friedhofseite". Die Sicht war natürlich besser und man hat eine völlig eine andere Perspektive aus Feld.
 
 
 
Man sieht es überdeutlich. Abgeschossene Plastiksitzschalen, hölzerne Geländer links, alles im derben Charme der Achtziger des letzten Jahrtausend. Und war richtig eng. Fussballkomfort wie früher halt.
 
 
Also dieses Bild musste sein. Da es auf der Uralttribüne anscheinend keine alten Lautsprecher gab, wurde nachgerüstet. Also ich vermute mal, dieses Exemplar wurde bei einem Motörheadkonzert geklaut. Bei den lauten und enschrillen Durchsagen kippten die Gehörgänge, es flog einem die Ohrlappen weg. Der Ordner kannte das und stellte sich einfach hinter den Pfeiler neben der Box.
 
 
Keep the faith.
RaMü.
 
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