VfB - BvB, Teil zwei
 
Hallo Bloggs. Nach fast vier Wochen sieht man sich wieder. Der VfB Stuttgart empfängt erneut Borussia Dortmund, in diesem Fall zu einem Pokalspiel. War die Dominanz und der Sieg des VfB damals noch völlig überraschend, so dürfte dieses Match wesentlich enger werden. Schlichtweg, weil sich Dortmund anscheinend gefangen hat. Ein überzeugender Auswärtssieg beim AC Mailand in der Champions League, das Aufbäumen nach einem Heimrückstand von 0:2 zu einem 4:2 gegen Gladbach zuhause und nochmals auswärts, dieses 1:1 bei Tabellenführer Leverkusen belegen den steilen Formanstieg. Aber auch die Schwaben waren nicht untätig, Siege in Frankfurt und am Neckar gegen Bremen sind ja auch keine Geschenke. Man sieht, es ist der absolute Clash der Pokalrunde. Der Sieger dürfte automatisch zu den Favoriten zumindest für das Endspiel in Berlin gehören.
 
 
Abgekocht, vorgeführt, außer Rand und Band, Demütigung und so weiter und so fort. In den Stunden nach dem 2:0 Heimerfolg des VfB über die Borussia ähnelten sich die Headlines der Medien. Copy. Und so ähnlich war auch das Spiel. Nach einem 2:1 nun ein 2:0. Klingt noch deutlicher, war es aber nicht. Dortmund machte einen etwas besseren Eindruck als noch vor vier Wochen, man traf immerhin mal die Querlatte und hatte so eine klitzekleine Drangphase, aber unterm Strich war es deutlich zu wenig. Es reichte nicht, nicht für den erneut großartig aufspielenden VfB und daher schon gar nicht für das Weiterkommen. Für die Roten gehen die Festtage weiter, die Gefühlslage der VfB-Fans scheint seit Saisonbeginn einem einzigen Rauschzustand zu gleichen. No limits. Jetzt noch etwas Losglück, dann könnte zumindest auf dem Papier das Halbfinale oder gar das Finale drinliegen. Und es ist berechtigt. Zu eindeutig, zu brutal beherrschte die letztjährige Relegationsmannschaft den Gegner, der sich immerhin noch zu den Spitzenmannschaften zählt. Also im Moment sieht das aber nicht gerade nach einer Konstante aus. Stuttgart dafür ist das Gegenbeispiel. Stur und mit viel Vertrauen in die eigene Stärken spielt man seine Asse weiter aus, mental bärenstark und läuferisch sowieso. Guirassy bleibt einfach cool, wenn auch mancher Zuschauer sich angesichts des Chancenwuchers wundert und anfängt zu bruddeln. So auch bei mir da oben. Oben im Oberrang der Cannstatter Kurve, bei den "roaring forty niners". Also wenn er alle Chancen macht, dann kommt er ja auch ?X? Tore. Macht er aber nicht, er macht aber immer weiter. Und das Team auch. Bis es klappt. Bei Silas habe ich das Gefühl, er ist am wertvollsten als Joker, von der Bank. Aber es gibt ja auch die "stillen" Helden. Karazor, Stiller, Anton und all die Rackerer und Renner, welche aber auch über sehr gute spielerische Mittel verfügen. Das 2:0 war ein Statement der besonderen Art. So wie der VfB würde der BvB gerne spielen. Kann er aber nicht. Aber das ist das Problem der Dortmunder, nicht der Jungs vom Neckar.
Noch persönlich: Ich habe lange gebraucht, bis ich mich mit Führich anfreunden konnte. Schnell und wenig war er schon von Beginn an. Dann kam das Spielverständnis dazu, die körperliche Robustheit. Diese überfallartigen Attacken sind in Deutschland in dieser Form nicht gerade weit verbreitet und jetzt, jetzt ist jede Auswechslung ein kleiner Bruch für die VfB Offensive. Kann denn niemand diesen Wirbler klonen? Man sieht, Geduld lohnt sich meistens aus. Meistens. Dasselbe gilt auch für Millot. Und natürlich für Mittelstädt. Er ist sogar variabler als unser ehemalige Sunnyboy Sosa, denn er kann mehr als flanken, er ist defensiv deutlich präsenter. Und, und, und ...
Man liest und merkt, es geht mir in dieser Post mehr um die Entwicklung der Mannschaft in den letzten, wunderbaren Monaten. Und dieses 2:0 ist dafür eine sehr gute Bestätigung.
 
Keep the faith.
RaMü
 
In der nächsten Post geht es nochmals nach Leuven:  Historic Leuven