Ja, ja, ... die Tram zum Etihad !

Hallo Bluebloggs,

im Großraum Manchester wird Zug um Zug das Nahverkehrssystem ausgebaut. Die Hauptlast der Beförderung der Fahrgäste tragen dabei Busse und die Tram, oder auch Metro genannt. Eine unterirdische U-oder S-Bahn gibt es nicht. Die Tram ist eher ein Zwischending von Straßenbahn und S-Bahn. Seit nunmehr zehn Jahren spielt Manchester City jetzt im Etihadstadium, in den sogenannten Eastlands. Die Eastlands liegen logischerweise im Ostteil der Stadt und war früher eine reine Industriegegend. Hier wurde die Baumwolle, welche über den Liverpool-Manchester Ship Canal angelifert wurde, zu Kleidungsstücken verarbeitet. Die Gegend wurde durch zahlreiche Kanäle verbunden, welche die Lebensader der Baumwollindustrie bildete. Von diesen alten Zeiten zeugen lediglich noch einige renovierte Industriegebäude, welche zu Wohnungen umgebaut wurden. Die Anbindung an die Innenstadt wurde zunächst sträflich vernachlässigt, die Umgebung geriet zum Tummelplatz für zwielichtige Gestalten. Erst mit dem Bau der "SportsCity" begann der Umschwung. Aber die Anbindung fehlte nach wie vor. Rund 25 Minuten brauchte man daher zu Fuß vom Hauptbahnhof Piccadilly Station zum Ground, oder man nahm das Taxi. Seit ungefähr einem Jahr ist die Durstrecke vorbei, eine Tram hält direkt am Stadion, bequemer geht es nicht mehr. Allerdings gibt es doch einige Besonderheiten zu beachten. Zunächst ist der Fahrpreis nicht im Matchticketpreis enthalten, dieser Vorzug ist auf der Insel gänzlich unbekannt. In der Haltestelle Piccadilly unterhalb des Bahnhofs bezahlt man am Matchday beim Betreten des Bahnsteiges in bar, es kostet 3.-- BP ( British Pound ) und man kann es nur als Hin&Rückfahrt kaufen. Dann steht man zusammen mit all den anderen Fans und wartet, und wartet. Zusätzliche Züge werden nicht eingesetzt, alle 12 Minuten rumpelt dann endlich eine Tram an. Die ist aber meistens vollbesetzt, denn die normale Linie führt durch die City und der Bahnhof liegt schon am Rande in Richtung Stadion. Auf die Idde mit zusätzlichen Wägen kommt anscheinend kein Mensch, vielleicht geht es auch nicht, die Bahnsteige sind nicht gerade übermäßig lang. Wer also mal Verhältnisse wie in Tokio erleben will, ist hier gerade recht. Irgendwie hat man Anbindung, und doch irgendwie nicht recht. Zum Glück dauert die Fahrt nicht gerade übermäßig lang, an der dritten Station geht es schon raus, rund neun Minuten sind zu überstehen. Mit dem Ausbau der Tram hat sich die Situation für den Fußballanhänger deutlich verbessert, nach dem einzigen Fußballclub der Stadt kann man noch die Vereine im Großraum besuchen. Das Old Trafford in Stretford gehört ohne Zweifel zu den meistbesuchtesten Grounds der Insel, direkt neben dem gleichnamigen Cricketstadion. Oldham Athletic in der dritten Liga ist nun ebenfalls mit einem Tagesticket drin, ebenso Rochdale. Bury in Liga vier erreicht man nach vierzig Minuten, plus 15 Minuten zu Fuß. Hier kann man noch ein Stück ursprüngliches England erleben, die kleine Innenstadt bietet einige Sehenswürdigkeiten und historische Pubs. Hier ist die Anreise dann weniger streßig, im Schnitt besuchen nur 2.500 Supporters die Spiele von Bury direkt neben dem Friedhof.

Bild: Relikte aus längst vergangenen Tagen, das "Kanalmeisterhäuschen" am Ashton Kanal.

Bild: Historische Innenstadt von Bury.

Bild: Raus aus der Quetsche, Tram in Richtung Ashton.

CITY  -  the only football team to come from Manchester

RaMü