We're not really here !

Hallo Bloggs,

  manchmal singen es die Fans von ManCITY, speziell in den Auswärtspielen. "We're not, we're not, we're not really here (2x),  just like the fans of the Invisible man, we're not really here". Seinen Ursprung hat dieser Chant in den Achtziger. Da verfügte die englische FA ein Reiseverbot für die ManCITYsupps, wegen "disorderly behavier" in vorherigen Auswärtsspielen. Dieses typisch britische Understatement heißt nichts anderes als Randale. Man sieht, alles schon da gewesen. Nun fuhren die vielen Jungs und ganz wenige Mädels trotzdem in hellen Scharen nach Luton und versammelten sich vor den nunmehr geschlossenen Stadiontoren. Als dann ManCITY ein Tor erzielte stimmte man diesen Song an, so zumindest die Legende. Aber arg oft können die Fans nicht gesungen haben, denn ManCITY verlor fast regelmäßig an der Kenilworth Road. Damals spielte man meist zusammen in derselben Liga, der Division One, also in der höchsten Liga. Erst einige Jahre später trennten sich die Wege beider Clubs, ManCITY stabilisierte sich zunächst ohne auswärtige Dollars von ganz allein und dann aber doch noch fast unten zu landen. Die millionenschwere Übernahmen kamen erst später und Luton Town marschierte ebenfalls abwärts, sogar bis in die vierte Liga. Da ist man im Moment allerdings auf Rangs eins, mit elf Punkten Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz. In der League Two steigen die ersten drei Vereine direkt auf, das wären Stand heute neben Luton Town noch Notts ( Nottingham ) County und Lincoln City.

Der eigentliche Tiefpunkt war für ManCITY aber noch nicht erreicht, schließlich waren die Spiele nahe dem Londoner Flughafen in der höchsten Klasse. Die "Skyblues" stiegen in die dritte Liga ab und verloren am 19.12.1998 bei York City mit 2:1.www.youtube.com. York-ManCITY. Wenn man sich das Stadion im Hintergrund betrachtet, wird der "Abstieg" schon deutlich. Der mehrfache englische Meister und Europapokalsieger verliert in der dritten Liga in der Provinz. Vergleich: Dortmund unterliegt in einem Punktspiel in der deutschen dritten Liga bei den Sportfreunde Lotte !!!!!! WOW !!!!!!. Aber auch hier sangen die Fans "We're not, we're not ...."

ManCITY rettete die Saison mit dem Erreichen der Playoffs. Hier lag man im alten Wembleystadium gegen Gillingham mit 0:2 zurück und rettete sich mit zwei Toren in der Nachspielzeit in die Verlängerung. Das fällige Elfmeterschießen gewann man dann und kehrte in die zweite Liga zurück. Achtung: CITY im ungwohnten gelben Auswärtsdress. www.youtube.com. Gillingenham-ManCITY.  "We're not, we're not ....".

Zurück in die Gegenwart. Die alten Stadien sterben aus und die Clubs ziehen entweder um oder bauen vor Ort neu. So Tottenham. Die "Spurs" absolvieren ihre Heimspiele bekanntlich im ebenfalls renovierten Wembleystadion, das alte White Hart Lane wird abgerissen und am alten Standort neu errichtet. Es wird ein wahrer Sporttempel, neben Premiership soll es auch NFL geben. Hier ein kleiner Einblick: new-stadium.tottenhamhotspur.com. "We're not, we're not ... "

West Ham United hat gewisse Sorgen hinter sich und neue Sorgen vor sich. Auch hier gab es bittere Tränen zum Abschied. 112 Jahre war der Boleyn Ground die Heimat, der alte Kasten aus dem East End von London taugte zur Legende. Fussballfans aus aller Welt nennen es aber auch Upton Park, die gleichnamige Tubestation diente als Namensgeber. Egal ob Upton Park oder Boleyn Ground, die Gegenwart und Zukunft heißt Olympic Stadium. Und da ist man nicht besonders glücklich damit. Erst kurz vor Weihnachten machten sich Vertreter der Supporterszene Luft, der Frust war deutlich zu spüren. Der größte Vorwurf; es ist kein Fussballstadion. Zu großer Abstand speziell an den Seitenlinien, zu flach und überhaupt. Die Heimstärke ging mit dem Umzug flöten, ähnlich wie bei den Spurs. Das hat sich bei beiden Clubs inzwischen relativiert, beide melden jetzt vermehrt Heimsiege. Aber das Unbehagen bei den Hammers bleibt, der Umzug war ja schon. Erschwerend ist die Tatsache, das es weiterhin für fußballfremde Sportarten nebenbei genutzt wird. Der Verein traut seiner neuen Heimat selbst nicht. So wurde im Sommer der Neuzugang Zabaletta dem Publikum mit Bildern vom London Eye ( Riesenrad ) aus präsentiert. Das ehemalige Olympiastadion wurde für die Leichtathletikweltmeisterschaft präpariert. Überall klemmt es noch, so zum Beispiel müssen die Angestellten der Geschätsstelle mit einem Shuttlebus vom Parkplatz aus zu ihrem Büro gefahren werden. Es werden noch weitere Probleme aufgeführt, wer will kann den BBC-Bericht selbst lesen:  www.bbc.com/sport/football/West Ham.  "We're not, we're not ..."

Zum Schluß möchte ich eigentlich immer ein paar Bildchen präsentieren. Aber hier wird es schwierig. Die Vereine Luton Town und Lincoln City fehlen noch auf meiner "beautiful 92" Liste, ebenso Notts County. Bei West Ham war ich noch nicht im neuen Ground, wird also mal Zeit. Aber ohne Pics geht es nicht, also hier Zwischenlösungen:

Einer der ältesten Fussballclubs in England, Notts County.

Auf jeden Fall tauglich für die dritte Liga.

Tja, leider Vergangenheit. Der Boleyn Ground von West Ham United mit gleichnamigem Pub.

Tradition im Boleyn Ground

Keep the faith

RaMü