Wien hat was ...
 
Hallo Bloggs. Wien ist eine fast Zweimillionenmetropole und glänzt mit Vergangenheit und Zukunft. Mich haben die "Össis" nie wirklich interessiert, mich hat es nie irgendwie "angezogen". Nicht mal für einen Urlaub und da habe ich ja schon gewiß mehrere Dutzend hinter mir. Wenn, dann nur Rapid und Austria, die beiden bekanntesten Fussballklubs der Hauptstadt und bis vor einem Jahrzehnt auch die Aushängeschilder der Alpenrepublik. Das ist jetzt anders. Nun, die sportlichen Schilder sind zwar angekratzt und verwittert, die touristischen Attraktionen an der Donau aber geblieben. So habe ich meinen zweiten Aufenthalt innerhalb von vier Monaten dazu genutzt und weitere Sehenswürdigkeiten entdeckt, beziehungsweise erlaufen. Ich bin mir bewusst, mancher Wienexperte kennt mit Sicherheit noch viel, viel mehr versteckte Geheimnisse. Allerdings war der Spielplan doch die Richtschnur und so der Freitag der Haupttag meiner Erkundungen. Letztlich habe ich pro Tag etwa 90 Minuten und Nachspielzeit damit verbracht, meine Bilder vom Smartphone auf den Laptop zu transferieren, zu sichten und die jeweiligen Spielberichte möglichst zeitnah zu veröffentlichen. Aber der Freitag hatte es in sich.
Da fuhr ich mit der U6 und dann U4 zum Schloss Schönbrunn. Dieses Schloss stellte in den Sommermonaten für rund zwei Jahrhunderte das absolute Machtzentrum des Habsburgerreiches dar, und ist heute eines der meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Dementsprechend groß sind die Gebäude und die Gärten im 16. Gemeindebezirk von Wien. Schon der Anblick von der U-Bahnstation aus ist beeindruckend, die Eintrittspreise auch. Will man alles, wirklich alles sehen,  kann man einen Betrag in Höhe einer Haupttribünekarte des VfB Stuttgart hinblättern. Ohne mich, vielleicht mal ohne Maske, dann lohnt es sich bestimmt.
 
 
Die Haltestelle Schönbrunn erinnert doch schwer an eine U-Bahnstation der Tube in London.
 
 
Zwar groß, aber doch nicht ganz so protzig. Schloss Schönbrunn ist für Kulturbegeisterte ein unbedingtes, aber teures Muss.
 
 
Das Innengelände ist natürlich auch groß, das Hauptgebäude beeindruckend.
 
 
Große Teile der Parkanlage konnte man ohne ein Ticket besuchen. Die Besuchermassen verlieren sich in dem weitläufigen Gelände. Hier die Rückfront des Schlosses. Für ein "Sommerhäuschen" nicht übel.
 
 
Wohl auch ein Klassiker, dieses Motiv vom Neptunbrunnen und der Gloriette im Hintergrund.
 
 
Der "Marsch" auf den Hügel mit der Gloriette, dem sommerlichen "Speisesaal" des Kaiserpaares ist für Ungeübte doch etwas beschwerlich. Aber es lohnt sich. Der Ausblick ist wirklich schön und zeigt, Wien ist keine Großstadt im herkömmlichen Sinn.
 
 
Anschließend bin ich über einen der zahlreichen Ausgänge wieder zurück ins "bürgerliche" Wien und war nach nur zwei Kilometer wieder am Bahnhof Wien-Meidling angekommen. Am späten Nachmittag wieder zurück zum Bahnhof und mit der Schnellverbing "Floridsdorfer S-Linie" in den besagten Gemeindebezirk. Allerdings stieg ich schon an der Haltestelle Handeslkai aus und überquerte die Donau im Prinzip drei Mal.
 
 
Hier offenbarte sich eine ganz andere Seite der Stadt. Die Sportinsel lud zu "Outdooraktivitäten" aller Art ein und ist für Radfahrer eine beliebte Strecke. Der Blick über die Donau ist weitläufig und ungebremst.
 
 
Die jeweiligen Donaubrücken kann man zu Fuß überqueren, allerdings ist der Geräuschpegel bei Zugbetrieb doch reichlich hoch.
 
 
Also so ein sonniger Oktobertag an der Donau hat seinen besonderen Reiz. Für die Bewohner Wiens ist diese Ecke wie ein Naherholungsgebiet. Dazu trägt auch der dritte Seitenarm der Donau bei, die sogenannten Altdonau.
 
 
Hier reihen sich gemütliche Restaurants, kleine Bootshäfen und Spazierwege aneinander.
 
 
Irgendwann erreicht man schließlich den 21. Gemeindebezirk, also Floridsdorf. Auch hier sieht man immer wieder einen doch großzügigen Bau von Sozialwohnungen. In diesem Fall ist die Anlage aufwendig renoviert und ein Blickfang. Wanderer, schaue mal nach Berlin ... Über die Entwicklung dieser speziellen Wiener Geschichte gibt es auch noch eine Post.
 
 
Am Samstag dann vor dem Match der Admira Wacker war ich dann erneut in der City. Ich habe selten so viele Schlösser und Adelshäuser in einer Stadtgesehen wie in Wien. Ein weiterer Highlight ist Schloss Belvedere.
 
 
Also so ganz ohne irgendwelche Wasserspiele, Brunnen, künstliche Teiche und dergleichen geht anscheinend nichts.
 
 
Das obere Barockschloss nennt sich aufgrund der geografischen Lage schlichtweg oberes Belvedere. Dahinter kommt der Garten mit Ausblick auf ..., na klar, das ... unteres Belvedere. Bei schönem Wetter ist diese Anlage ein Anziehungspunkt für alle Besucher, Wiener und Nichtwiener.
 
 
Das Grabmal des unbekannten sowjetischen Soldaten erinnert an die gefallenen russischen Soldaten beim Kampf um Wien. Anschließend war Wien wie Berlin getrennt. Es gab vier unterschiedliche Besatzungszonen, allerdings keine Mauer.
 
Damit sind wir durch mit Wien. In Sachen Fussball ist alles abgegrast, jetzt müsste man schon mit der ÖBB weitere Strecken unternehmen. Vielleicht nächstes Jahr, dann hoffentlich irgendwann mal ohne Maske.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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