Hurra: Auswärtssieg !!!

Hallo Bloggs,

der VfB Stuttgart hat es endlich mal wieder in dieser Saison geschafft, man siegte in der Fremde. Leider gab es dafür keinen Dreier, denn es war bekanntlich ein Pokalspiel. So konnten die schwäbischen Roten die beiden einzigen Auswärtssiege im DFB-Pokal feiern, nach dem Zittererfolg bei Energie Cottbus folgte nun das etwas bessere und verdientere Durchsetzen beim 1. FC Kaiserslautern. Ja früher, da war alles besser: Da brannte der "Betze", die Festung im Pfälzer Wald schien unbezwingbar und dem Gegner schlotterten die Hosen. Heute brennt der "Betze" nur noch per Pyrotechnik, die einstige Festung liegt zerschlagen am Boden und die Gegner holen die Punkte fast nach Belieben, oder gewinnen eben im Pokal.

Jahrzehntelang war Kaiserslautern die kleinste Bundesligastadt Deutschlands, ein Verein vertrat eine Region und die Leute dankten es mit bedingungsloser Liebe und Leidenschaft. Die Zeiten ändern sich aber immer schneller und die Vereine der alten Zeit scheinen auf dem Abstellgleis gelandet. Für Tradition gibt es immer weniger Spielraum, die Sehnsucht nach der guten, alten Zeit ist speziell aber auch in der Pfalz förmlich zu spüren. Die Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, die Leidenschaft erkaltet angesichts der schlechten sportlichen Situation. Trotzdem kamen nochmals rund 30.000 Zuschauer zu diesem Südwesthit, davon vielleicht 4.000 aus Stuttgart.

Was erwartet man, wenn der Tabellenletzte der zweiten Liga Heimrecht gegen einen äußerst biederen Bundesligisten hat? Ich jedenfalls erhoffte mir ein mehr oder weniger zitterfreies Weiterkommen und auf eine Prise tolle "Betzestimmung". Eingestimmt wurden wir, 16 Helden von meinem Brötchengeber in der Brauereigaststätte am Marktplatz in Kaiserslautern. Das Bier war .. na ja, die Portionen beim Essen dafür rießig. Nur zwanzig Minuten zu Fuß brauchten wir dann zum Eingang der Gästefans und dabei kam manchem von uns in den Sinn, was macht eigentlich der FCK mit dem Ground, sollte man absteigen? Dieses geile Stadion in der dritten Liga, unvorstellbar.

Zeitlich waren wir genau im Zeitplan, runde zwanzig Minuten vor Spielbeginn im Block. Der Einlauf beider Teams spornte speziell die Anhänger des FC Kaiserslautern an, der Banner sollte wohl Mut für die Zukunft machen. Der Auftakt des Matches war sehr forsch, Stuttgarts Insua traf nach zwei Minuten nur den Pfosten und Kaiserslauterns Spalvis dafür sogleich ins Netz. Pavard "erarbeitete" sich den ersten Assist der Saison, der "Betze" nahm Fahrt auf. Allerdings zeigte sich bald, Stuttgart war dann doch etwas besser und die Abwehr der "roten Teufel" recht wacklig. Ginczek erzielte per Strafstoß den Ausgleich und der Jubel im Block der Angereisten war natürlich groß.

Mit dem 1:1 war der VfB allerdings gut bedient, denn die Pfälzer hatten die klareren Chancen. Die zweite Halbzeit war dann besser, die Gäste nun Herr der Lage und markierten durch Akolo und Terrode das 1:3. Danach folgte Ergebnißfussball und gegen Schluß begnügte man sich mit dem Resultat und damit dem Erreichen der nächsten Runde. Spötter sahen sich bestätigt, der VfB fühlt sich in der "zweiten Liga" sichtlich wohler und daher wäre ein erneutes Gastspiel im Unterhaus kein Problem. Optimisten verweißen auf die überwiegend gute zweite Halbzeit und hoffen auf den ersten Dreier im nächsten Bundesligaauswärtsspiel. Die Stimmung war schon gut, manchmal sehr gut. Die Sache mit der Pyrotechnik scheint wohl in Deutschland niemand richtig zu jucken, denn sonst könnte zumindest der Heimanhang nicht so ungehindert sein Feuerwerk abziehen. Da stehen die Jungs direkt am Zaun und alles ist zufrieden und freut sich. Na dann.

Auch die Spieler im Brustring wirkten zufrieden und erleichtert, das Verabschieden der Fans war mehr als Pflicht, es war ein großes Danke an den Support.

Die Heimfahrt war problemlos, dafür musste eine Burger King Besatzung an die Grenzen. Da stürmten rund dreißig hungrige Mäuler die einzige Kasse und der "Bulettenbulle" am Herd kam gewaltig ins Schwitzen. Die ganze Aktion brauchte eine Dreiviertelstunde, für einen Bacon King tut man anscheinend alles. Wie so mancher für seinen Verein.

Keep the faith.

RaMü