The man, who built grounds.

  Hallo Bloggs,
nach dem ersten Weltkrieg begann in England ein neues Aufrüsten. Nein, nicht mit Waffen, sondern mit Steinen. Der Fussball gönnte sich einen Bauboom und innerhalb von nur zwei Jahrzehnten hatte sechzehn der insgesamt 22 Erstligaclubs ein neues Stadion. Es gab keine große Ausschreibungen, der Schotte Archibald Leitch galt als ausgewiesener Eperte und war somit für alle neuen Football Grounds im Mutterland des Fussballs verantwortlich. Aber zu Beginn seiner Karriere stand ein Unglück. Im Jahre 1902 spielte Schottland gegen England in "seinem" neuen Stadion der Glasgow Rangers, es kamen 80,000 Zuschauer. Dann brach eine Tribüne hinter einem der Tore zusammen und fünfundzwanzig Besucher fanden den Tod. Bis zu diesem Zeitpunkt baute man ausschließlich aus Holz und von da an schwenkte man um, zumindest die richtig gro0en Grounds erhielten Stahlkonstruktionen und wurden mit den berühmten roten Backsteinen versehen. Ein gutes Beispiel ist bis heute der Ibrox Park der Rangers.
 
 
Der äußerst glaubige Christ war untröstlich und stürzte sich in die Arbeit und erhielt prompt neue Aufträge. Schon im Jahre 1905 konzipierte er die Stadien von Fulham und Chelsea. Während an der Stamford Bridge alle Spuren des ersten Bau getilgt sind, bietet das Craven Cottage von Fulham heute noch tolle Ansichten aus der damaligen Zeit. Der Goodison Park gehörte ebenso zu seinen Werken, wie der Villa Park in Birmingham.


 
Der Goodison Park des FC Everton kurz nach seiner Vollendung.



Die "Church of the St. Luke, the Evangelist" steht heute noch. Es hat sich nicht viel verändert, nur die Außenfassaden sind natürlich mehrfach ausgewechselt worden. Der Stand an der Muriel Street unten im Bild.


 
Der Bauboom setzte sich fort und heute finden sich leider nur noch beim FC Everton und Aston Villa Überreste von seinem Wirken. Als Archibald Leitch kurz vor seinem 74ten Geburtstag 1939 starb, berichtete keine Zeitung über seinen Tod. Der Schotte geriet durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieg sehr schnell in Vergessenheit und zur Zeit "sterben" die letzten alten, klassischen Football Grounds. Es entsteht wieder Neues, so wie damals um 1900, als Archibald Leitch mit seiner Arbeit begann. The Show must go on.



Das Craven Cottage ist ein weiteres Erbe des Archibald Leitch. Das Hauptgebäude an der Stevenage Road wurde im Prinzip äußerlich nicht verändert, alles orginal und daher mit dem Prädikat Seltenheitswert versehen.



Die Haupttribüne von innen gesehen. Das Schild auf dem Stadiondach ist zwar nicht mehr im Orginalzustand, aber die Konturen sind unverwechselbar. Fulham möchte umbauen, aber diese Seite des Grounds bleibt unangetastet. Man wird die Tribüne direkt an der Themse neu gestalten.



Das beste Beispiel zum Schluß. Der Villa Park von Aston Villa in Birmingham gilt als das größte Relikt aus der Schaffenszeit des größten englischen Stadionbauers aller Zeiten. Das Holte End steht unter Denkmalschutz und das ist auch gut so. Gut ebenfalls ist die Rückkehr der "Villians" in die Premiership, "the old football ground is comin home".





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RaMü