Besser, lauter, Luzern !

Hallo Bluebloggs,

am Sonntag fuhr ich nach dem Frühstück nach Luzern. Man fährt im Prinzip in einem Tunnel unter der gesamten Stadt durch und nimmt die Abfahrt Kriens/Allmend. Es war wunderbares Wetter und ich hatte mich verfahren. Aber die Gegend war wie ausgestorben und so fand ich irgendwie dann doch noch die richtige Straße zum Stadion. Ich parkte rund 500 Meter vom Ground entfernt und durfte umgerechnet 5.-- € berappen, geht eigentlich. Nun mußte ich nur noch die drei Stunden bis zum Kick um 13.45 Uhr überbrücken. Also schlenderte ich mehr oder weniger in einem großen Bogen um das Stadion, welches ebenfalls ganz neu ist. Allerdings ist es im Gegensatz zu Thun, am Standort geblieben. Irgendwann kam ich dann dem goldfarbigen Kasten wieder näher und entdeckte gar den Rest einer alten Stehtribüne. Diese überlebte den Abriß und dient nun dem Messegelände als Lagerplatz. Selbstverständlich habe ich einige Pics gemacht so etwas, sieht man auch nicht alle Tage. Das Stadion ist am Stadtrand und im Umkreis gibt es überall Fußballfelder. Überhaupt scheint das gesamte großzügige Areal mal eine Kaserne gewesen zu sein, zumindest steht immer noch das Hauptquartier mit Garagen und mehreren weiteren Stabsgebäuden. Die Arena selbst ist eine Augenweide. Die Außenverkleidung glänzt aus der Ferne in goldcremer Farbe, wirklich klasse. Im Innenraum ist alles in dunkelblau gehalten, ein gelungener Kontrast. Zum Duell gegen den FC St. Gallen kamen rund 11.500 Zuschauer, exakt der Zuschauerschnitt beim FC Luzern. Der bekannteste Name sitzt im Managment, der ehemalige Dortmunder Stürmer Alexander Frei hat in Basel seine sportliche Karriere beendet und ist nun in Diensten des FCL. Es ging um einen Platz für Europa und dementsprechend war die Stimmung, sie war einfach besser. Die Gästefans bevorzugen anscheinend auch Schwarz, obwohl eigentlich die Vereinsfarben grün-weiß sind. Ich saß ähnlich wie in Thun, seitlich neben dem Heimsupport. Dieser war um Klassen besser als am Vortag, allerdings kommt man in der Schweiz einfach nicht an Bundesligamaßstäbe heran, es reicht halt nicht. Es rockte trotzdem, obwohl die Luzerner Fans aus unerklärdlichen Gründen diesen fürchterlichen Rapgesang bevorzugen. Man verstand eigentlich kein Wort und das Liedmaterial ist anscheinend nur für die Ultras gedacht. Der Rest applaudierte lediglich mehrmals, für Stimmung war wohl nur die Kurve zuständig. Das Match war etwas besser als am Vortag, ein Spiel auf gleicher Augenhöhe. Mit dem 0:0 zur Pause mußte man zufrieden sein, in der zweiten Halbzeit drängte Luzern auf den Führungstreffer, welcher auch prompt dann in der 77. Minute fiel. Jetzt war es echt gut, fast das gesamte Publikum sang nun das Vereinslied "Blau und wiiß sind unsre Farbe....", endlich mal was mit Melodie und echtem Gesang. Mit 1:0 endete das Duell letztlich und St. Gallen verlor das Spiel etwas unglücklich, obwohl deren Anhang ebenfalls komplett durch gesunge hatte.

Die Rückfahrt ging zügig vonstatten, schon drei Stunden nach dem Match war ich in der Heimat. Dieser Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man kann entspannt Fußball schauen, versteht meistens die Leute und ist einfach um mehrere Erfahrungen reicher. In diesem Jahr will ich auf jeden Fall noch nach St. Gallen, schließlich muß ich die Autobahnvignette noch "reinfahren". Das dürfte aber erst in der neuen Saison klappen, für den Rest der laufenden Runde bin ich schon "ausgebucht".

Bild: Die SwissporArena des FC Luzern von hinten mit Traingsgelände und Leichtathletikbahn.

Bild: Die alte Tribüne links, daneben der neue Ground mit modischer Außenverkleidung.

Bild: Echt gut gelungen, das Stadion mit einem Fassungsvermögen von 19.000 Zuschauern.

Bild: Auch von der besseren Sorte, der Block der Heimfans.

Nächster Post ist dann über den Fußball in der Schweiz im Allgemeinen.

Bis dann, ... RaMü.