Tickets & Programmes
 
Hallo Blogs.  Es waren aufregende, erlebnisreiche Tage auf der Insel. Und danach, kaum 24 Stunden später nach dem Abpfiff bei ManCity dann wieder in der MHP Arena, da kamen die Posts dann doch etwas zu kurz rüber. Natürlich muss man das alles etwas sacken lassen, Zeit genug ist ja. Für Darmstadt bekam ich kein Ticket und zudem hab ich auch privat Termine. So bleiben also satte zwei Wochen, die gesamte Reise aufzuarbeiten.
Fangen wir also mit meinem speziellen Thema an, die Sache mit den Karten und Stadionheften. Zunächst mal die Hefte, da konnte ich fast hundertprozent Satisfaction erleben. In Schottland bei den Glasgow Rangers stand wirklich überall an jeden Hauseck ein offizieller Verkäufer herum, kein Problem. Und es gibt zu jedem Match eine neue Ausgabe, gegen Aberdeen mit 82 Seiten. Es kostete 4,-- £, dafür gab es kaum Werbung inside, aber acht Klebesticker und ein Miniposter.
Beim nächsten Kick in Kilmarnock dagegen gibt es keine Matchprogramme mehr. Dafür aber immerhin so eine Art Monatsausgabe, das "Killie Magazine". Hinter dem Hochglanzdeckblatt ist auf den 64 Seiten ein Rückblick über die letzten vier, fünf Spiele zu finden, ebenso der Ausblick für den nächsten Monat. Je nach Spielplan und Umständen variiert das aber. Zusätzlich gibt es noch Interviews, Geschichte und mehrere Seiten für die Kids, auch hier betrug der Preis 4,-- £. War gut angelegt.
Beim letzten Match war ich dann wieder in England, und zwar beim englischen Meister Manchester City. Anscheinend wird das Matchprogramme hier nicht in Frage gestellt, ich habe den Eindruck, es wird weiterhin in vernünftigem Umfang noch gekauft. Auch in Manchester sind es 82 Seiten, es beinhaltet außer den üblichen Beiträgen noch zusätzlichen Lesestoff über Manchesters kulturellen Teil. Da wechseln sich Storys über Musik, Museen und dergleichen ab. Man bemüht sich hier, etwas mehr als nur Fussball zu bieten.
Alles in allem war ich hier überall hochzufrieden. Drei Spiele = drei Hefte, topp.
 
 
Beim zweiten Thema wurde ich schlichtweg enttäuscht, bei jeder besuchten Begegnung wurde es sprichwörtlich immer schlechter. Starten wir wieder in Glasgow. Hier ging ich auf direkten Weg ins Ticketoffice und dort wurde anstandslos mein Printhome Ticket in ein gewohntes, "normales" Ticket umgetauscht. So routiniert wie das ging, machen die das öfters. Sechzig Kilometer weiter, in Kilmarnock habe ich eigentlich gedacht, da geht es von selbst. Ich hatte vorab nicht bestellt, ein schwacher Zuschauerandrang bei diesem Match war sowieso klar. Also ran an die eher an Schießscharten erinnernden Fenster des Ticketoffice und den Blockwunsch geäußert. Kein Problem, aber dann bekam ich einen Fetzen Papier ausgehändigt, der mich zuerst an eine Quitung eines Discounters erinnerte, als an eine schöne Eintrittskarte. Auch die Papierstärke war nichts anderes. Zur Beruhigung meiner Nerven stempelte die Dame dann noch das Vereinswappen drauf, reicht doch. Schnappatmung in Kilmarnock. Selbst mein Wehklagen drang nicht durch, SORRY.
Aber es sollte noch schlimmer kommen, ausgerechnet beim ManCity. In der letzten Saison war da ein Umtausch noch problemlos möglich und diesmal ... kein Chance. Der diesmal junge Mann erklärte mir kategorisch, ohne seine Augen vom Smartphone zu nehmen, "die Zeiten ändern sich" und lachte. Es lebe die digitale Welt. Und so bin ich halt dann doch notgedrungen mit meinem Walletdingsbums auf dem Smartphone ins Stadion gelangt, zwangsläufig. Daheim habe ich mir einen Screenshot gemacht, damit ich wenigstens die Rubrik "Meine Tickets" bestücken kann. Irgendwann wird mir das alles zu blöd, weiß nur nicht, was die Alternative ist.
 
 
Man sieht, es wird immer schwieriger an solch normale Dinge zu kommen. Alles nur noch digital und die Sache mit den Heften ist auch auf der Insel im Niedergang. Bei meinem nächsten Trip in zwei Monaten besuche ich mal wieder einen Club der "beautiful 92" und da kann ich dann vorher checken, ob es überhaupt noch ein "Heftle" gibt. England ist auch nicht mehr das, was es mal war.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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