USSoccerCity # 1 (1)

Hallo Bluebloggs,

es gibt da ein Heft, da steht irgendwas von "Stadien, die man besuchen muss, bevor man stirbt". Mir persönlich ist das Blättchen nicht bekannt, zumindest habe ich das in einem Blog gelesen. Darin steht unter anderem der Providence Park der Portland Timbers in Oregon. Der Schreiberling ist stolzer Fan desselbigen Clubs und vermerkt zudem, die Timbers sind der einzige US-Verein in dieser Liste.

Na ja, habe ich mir gedacht. Typisch amerikanisches Selbstbewußtsein, hart an der Grenze zur Arroganz. Ich war jetzt mal zufällig dort und bin ganz geplättet, es ist wirklich wahr. Ob jetzt die Timbers und ihre Fans unbedingt zu den Topp 21 gehören, wage ich zu bezweifeln, aber im Vergleich zu England und Deutschland steckt die "Timbers Army" manche Vereine locker in die Tasche. Ich habe Bauklötzchen gestaunt und mir manche Sportsfreunde hergewünscht, die die Fankultur in Deutschland als das Allerhöchste betrachten und auf andere Fans geringschätzig herabblicken. Es ist Support der besseren Art, angeführt wie in D von einer "Boygroup" mit zwei mächtigen Trommeln. Nun aber der Reihe nach:

Zuerst fuhren wir die rund 85 Meilen von der Oregon Coast auf der Highway 26 nach Portland auf einen großen Parkplatz außerhalb der City. Dort gibt es im waldigen Washington Park vier Attraktionen, unter anderem den Zoo. Hier habe ich meine bessere Hälfte abgesetzt, der Affenkönig kommt gleich hinter dem Eingang (1) und ich fuhr mit der MAX, eine Art Straßenbahn von der unterirdischen Station nur drei Haltestellen weit, dann war ich da, im Providence Park in Portland. Direkt vor dem Stadion, nicht schlecht.

Der Providence Park ist ein ehemaliges Baseballstadion, welches vor einigen Jahren zu einer reinen "Soccerarena" umgebaut wurde. Nur die altertümliche Spielanzeige erinnert in der Optik an die alte Sportart. Sehr gelungen.

Ich hatte nun fast 1,5 Stunden Zeit, zunächst begann die übliche Ochsentour um das Stadion. Es liegt inmitten der Stadt und bietet somit fast altenglischen Charme, alles war sehr sauber. Niemand gröhlte und torkelte durch die Gegend, alkoholisierte Gestalten gab es nicht, alles wirkte bunt und fröhlich. Ich habe Bild um Bild geschossen, dann bin ich rein. Innen war alles vom Feinsten, die Angebote in Sachen "Food&Drinks" überwältigend, es gab schlichtweg alles, was das amerikanische Fussballherz begehrt:

Hier nur eine echt kleine Auswahl der Speisen und Getränke. Außerdem gab es einen speziellen Stand, da hat es mich umhehauen, in europäischen Stadien ist das schlichtweg  unmöglich. Davon später mehr in einer Extrapost.

Es war genügend Zeit, also bin ich rundherum. Es waren keine Ordner da, man konnte fast eine komplette Runde drehen. Beim Betreten der einzelnen Blöcke wurde natürlich kontrolliert und jeder Besucher erhielt das Programmheft persönlich in die Hand gedrückt. Jetzt habe ich mir ein Bier genehmigt, sogar mit "Dampf". Es regnete nun leicht und ich stellte mich unter und wartete ab:

Der Fan der Portland Timbers unterscheidet sich kaum von seinen europäischen Vorbildern. Halt, es gibt keinen "schwarzen Block" und seine Auswüchse. Aber auch hier beginnt sich die Fanszene anzugleichen. Beim Derby gegen die Seattle Sounders herrscht erhöhte Alarmbereitschaft bei der Polizei. Bislang hat man die Sache aber im Griff.

Dann wurde der Blick aud den "Auswärtssupport" frei, rund 500 Fans aus Vancouver waren da. Eigentlich wie bei uns, nur die Entfernungen sind gigantischer. Da Vancouver in Kanada liegt und man in derselben Liga spielt ist eine weitere Eigenart der MLS, der Major League Soccer. Das wäre so, als ob Basel oder Rapid Wien in der Buli kicken würden. Immerhin, auswärts geht es in den USA auch, man bietet Flüge zu allen Auswärtsfahrten an, kein Problem schließlich ist die Alaska Airlines Hauptsponsor der Timbers.

Also gehört habe ich die Kanadier während des Kicks nicht, schließlich stand ich in der Kurve der Heimfans. Aber immerhin, optisch war man nicht schlecht.

Die Zeit verran und dann machte ich mich auf den Weg in den Block 211, allerdings mit "restrickted view", war ein großer Mist. Warum, später geht es weiter.

RaMü, zur Zeit Tacoma, Washington.