Der dritte Streich
 
Hallo Bloggs. Mit dem Spiel von Leuven gegen den FC Brügge folgte das letzte Spiel meiner kleinen Belgientour. Und ich muß sagen, irgendwie hat mir das am besten gefallen. Ich parkte rund fünf Stunden vor dem Match auf einem Parkplatz in Stadionnähe und marschierte dann in die nahegelegene historische Innenstadt. Es hat sich wirklich gelohnt, all die alten Häuser, Winkel und erst der Marktplatz mit seinem Rathaus. Es gibt mit Sicherheit noch ein paar Nachbereitungsposts, wenn ich mich wieder "gesammelt" habe.
 
 
Vom Parkplatz Bodart aus musste ich einen kleinen Umweg machen, das gesamte Stadion hat nur zwei Zugänge. Es war alles abgeriegelt, die Fans des FC Brügge waren gerade mit ihren Bussen angekommen. Man merkt, die Niederlande ist hier nicht weit. Ich habe noch nie so viele Fahrräder auf einem Haufen gesehen. Das Stadion King Power at Den Dreef ist neu, es wurde direkt auf dem alten Standort gebaut. Von den alten Zeiten gibt es noch ein paar spärliche Überreste, die Kurven stehen noch. Ähnlich wie in Oberhausen. Von allen drei Grounds hat mir das hier am besten gefallen, ich kann das aber nicht begründen. Vielleicht lag es daran, dass es mit seinen 10.200 Zuschauern ausverkauft war.
 
 
Das Wetter war bedeckt, damit aber besser als in den beiden regnerischen Tagen zuvor. Anscheinend gibt es nur diesen Eingang B, der andere ist nur den Gästefans vorbehalten. Man merkte die Vorfreude an, denn der FC Brügge gehört zu den absoluten Traditionsvereinen in Belgien, obwohl die Platzierung auch nicht berauschend ist. Leuven war Viertletzter und Brügge Achter in der Tabelle. Ich saß ganz oben und es war eng, dafür aber mit gutem Überblick.
 
 
Beim Einlaufen knallten dann ein paar Rauchbomben, alle in den Farben des OH Leuven. Diese wurden aber von einer Firma gezündet, so perfekt wie das war. Nach diesem kleinen Feuerwerk folgte ein gähnend langweiliger Kick. Leuven im Sturm erschreckend harmlos und Brügge fast ebenso. Erst nach rund 25 Minuten nahm die Begegnung Fahrt auf, die Gäste trafen den Pfosten und Leuven konterte direkt. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann schließlich doch das 0:1, Ferran mit einem herrlichen Distanzschuß. Geht doch! Ich hatte das Gefühl, da geht für die Hausherren nichts mehr. Dieses Feeling hatte ich aber am Vortag in Charleroi auch und wurde eines Besseren belehrt. In der Pause bin ich "umgezogen". Ich habe einige leere Plätze ausfindig gemacht, warum auch immer?
 
 
Ich nutzte die Unaufmerksamkeit einer Ordnerin und schlängelte mich so auf die andere Tribüne. Von ganz rechts oben nach ganz links unten, sozusagen diagonal. Und so hatte ich einen tollen Blick auf die Tribüne und das Spielfeld.
 
 
Leider nutzte das alles nichts, die Heimmannschaft steckt nicht umsonst im Keller. Brugges verteidigte offensiv und spielte auf das zweite Tor, welches auch fast gefallen wäre. So zwanzig Minuten vor dem Ende bin ich dann gegangen, ich wollte angesichts der langen Heimfahrt vor dem großen Chaos und bei Tageslicht auf der Autobahn sein. Und so konnte ich dann in Ruhe noch ein paar Bilder machen.
 
 
Auf der fünfstündigen Heimfahrt hab ich dann gecheckt, es ist beim 0:1 geblieben. Resultatstechnisch also nichts versäumt. Ich muss diese vier Tage erst mal sacken lassen, es gab so viele neue Eindrücke und Begegnungen. Aber, die Zeit rast. In Kürze stehen ja die drei Heimspiele des VfB an. Innerhalb von acht Tagen. Keine Ruhe bei diesem Sport.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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