Rotes Schweigen in Hoffe !

Hallo Bluebloggs,

ab der 70. Minute herrschte eisiges Schweigen im Stadion, zumindest im Gästeblock und bei den anderen Roten links und rechts davon. Da erzielte Hoffenheim das 3:0 und der bis dahin vorbildliche Support stellte die Arbeit ein und ging gar in einen Warnstreik über. Immerhin beschimpfte man dann das eigene Team während der Spielzeit nicht, das erfolgte dann nach Schlußpfiff, allerdings auch noch in gemäßigter Form. 

Ich hatte aus dem engeren Familienkreis noch ganz kurzfristig eine Karte angeboten bekommen und dann zugesagt. Immerhin geht es um den nackten Klassenerhalt und ich wollte "Helmut an der Front" live sehen. Der Platz im Block H2 ist mit insgesamt 37,50 € überteuert, fünf Stücke Chicken Nuggets für 3,40 € ebenso. Aber, wer das zu teuer findet, kann sich vielleicht in der kommenden Saison mit etwas gemäßigteren Preisen in Paderborn und bei Red Bull Leipzig anfreunden. Denn die Chancen für solche Pflichtspiele in der Fremde werden immer größer.

Arbeitskollegen und Dauerkartenbesitzer erzählten unter der Woche noch vom grauenhaften Kick gegen Augsburg und ich dachte noch, so schlimm ist es nun auch hoffentlich auch wieder nicht. Leute, es ist so schlimm. Schon in der ersten Minute hätten die badischen Blauen in Führung gehen können, da zeigte sich schon das ganze VfB-Problem. Hoffe wirkte gedanklich schneller, war zielstrebiger und ExVfBStürmer Schipplock war die "Kampfsau" pur. Stuttgart gab auch sein Bestes, auch die Spieler aus Stuttgart rannten und kämpften, aber selbst das ist im Moment zu wenig. Es ist schon erschreckend wie Tabellennachbarn den Schwabenstolz beherrschen und demütigen. Verteidiger Rüdiger war auf diesem Geläuf hoffnungslos überfordert, auf diesem Platz hätte der kleinere, wenigere Sakkai auf jeden Fall eine bessere Figur abgegeben. Im Prinzip ziehen sich die Problemfelder aber durch alle Mannschaftsteile und man ist im Moment nur noch auf die Resultate auf den anderen Plätzen angewiesen. Trainer und Präsident sind ebenfalls Neulinge in diesem Geschäft, da kannste keine Impulse erwarten. Jetzt liegt die größte Last auf Bobic im Geschäftsbereich und auf erprobten Spielern wie Cacau und hoffentlich bald Genthner. Irgendwie muß man durch das Nadelöhr mit der Sperre von Ibisevic und man muß unbedingt die Gegentoreflut bändigen. Acht Gegentore vom FC Augsburg und Hoffenheim stellen dem Team ein miserables taktisches Zeugnis aus. Man muß im kommenden Heimspiel gegen Hertha mal "nur" auf einen Punkt spielen, zur Not auf ein 0:0. Das muß auch das Publikum kapieren, man kann im Abstiegskampf nicht mit, zum Schluß vier Stürmern spielen, da lädt man jeden Gegner zum Tontaubenschießen ein.

Der VfB hat Glück, dass die Medien im Moment sich ganz und gar auf den HSV fixiert haben, der Dino der Bundesliga gibt im Abstiegskampf noch mehr Angriffspunkte her. Zudem scheint der Anhang des VfB im Großen und Ganzen kapiert zu haben, dass Ruhe jetzt die erste Fanpflicht ist. Sitzblockaden und Attacken gegen die Spieler bewirken das genaue Gegenteil. Diese Einsicht und Vernunft könnte noch ein großer Trumpf im Kampf gegen den Abstieg werden. Sollten hier, am Neckar aber ebenfalls die Chaoten die Oberhand gewinnen, könnte es bald in Sandhausen klingen; "Wir sind eure Hauptstadt, ihr badischen Bauern!".

Bild: Hinein.

Bild: Voller Support bis zum 3:0.

Bild: Württemberg in Baden.

RaMü