Der Blick zurück
 
Hallo Bloggs. Der nächste Rückblick ist etwas einfacher, schließlich war die letzte Reise erst vor rund drei Wochen. Und, es war in Deutschland. Bekanntlich war ich bei drei Begegnungen, in drei verschiedenen Bundesländer und drei Ligen. Der sportliche Höhepunkt war ohne Zweifel der VfB-Auswärtssieg in Wolfsburg, das Match am Freitagabend in Bayreuth eine mittlere Zumutung. Das Stadion "Am Zoo" in Wuppertal zumindest anhand der Geschichte eine Augenweide und die Begegnung sehenswert. Drei Spiele an drei Tagen, sehr effizient. Über all das und die Stadien habe ich ja ausführlich berichtet und nun gibt es auch hier den traditionellen Schlußpunkt.
 
 
Unterwegs war ich ja mit der Beutschen Bahn. Als Alleinfahrer war das auf jeden Fall die günstigere Möglichkeit im Vergleich zum Auto. Und auf den Langstrecken deutlich erholsamer. Also normalerweise habe ich vor jeder Fahrt mit der Deutschen Bahn Bauchschmerzen und Bedenken. Schließlich hat man schon viele, viele negative Erfahrungen gemacht und es wurde mir mal ein achtstündiger Aufenthalt auf dem Flughafen in Frankfurt "ermöglicht". Aber ich wurde komplett überrascht, und zwar positiv. Alles klappte. Keine Verspätung bei der Fahrt mit Umstieg in Nürnberg nach Bayreuth. Am Samstag wieder zurück nach Nürnberg, dann nach Hannover und von da weiter nach Wolfsburg. Zehn Minuten Verspätung ist schon gut. Sonntags dann wieder über Hannover nach Wuppertal und von dort aus in Richtung Heimat. Da noch etwas zittern, meine letzte Umsteigezeit schrumpfte von ursprünglich 16 Minuten auf drei, aber es reichte. Pünktlich daheim. Da kann man ausnahmsweise nicht meckern. Well done.
 
 
Vom touristischen Aspekt her hatte Bayreuth wohl das größte Potenzial. Der berühmte Komponist Wagner ist vielen zivilisierten Menschein bekannt, die Wagner Festspiele weltweit ein Begriff. Ganz Bayreuth huldigt dem berühmtesten Bürger der Stadt und dabei gerät der Rest etwas in den Hintergrund. Die Altstadt mit dem langestreckten Markt, die verwinkelten Gassen und die Kirchen sind auch sehenswert. Allerdings war an diesem Tag das Wetter unfreundlich, der Himmel bedeckt. Das alles hatte den Aufenthalt getrübt.
Der komplette Bruch dann in Wolfsburg. Ich war ja schon mehrmals dort und jedes Mal muss ich mir die Geschichte der Stadt vor Augen halten, bevor ich loslästere. Zwar gab es schon seit dem 13. Jahrhundert eine Burg / die Wolfsburg mit einem kleinen Flecken. Dann geschah aber nichts, bis die Pferdegespanne vom Auto abgelöst wurde. Ein weltweit bekannter ehemaliger deutsche Diktator erkannte den Wert dieses Mobils und wollte sein Volk vor dem großen Krieg auf Spur bringen. Er genehmigte den "Volkswagen", ein kostengünstiges Auto. Bezahlbar für jeden Deutschen. Als Produktionsstätte wurde letztlich dieses Gelände ausgesucht und die Arbeiter in der neugegründeten Stadt untergebracht. So gesehen kann Wolfsburg nichts dafür. Im Gegenteil, es ist ein lebendiges Stück deutscher Autogeschichte. Wolfsburg kann nett und schön sein, in den umliegenden Dörfern und Gemeinden. Aber das, was wir kennen ist halt, wie es ist. Durchkonzipiert, modern und mit VW eng verbunden.
 
 
Nach Wuppertal bin aus zwei Gründen. Ich wollte immer mal die Schwebebahn fahren und das Stadion des Wuppertaler SV bietet für Stadiontraditionalisten auch einiges an Stoff. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Vielleicht bleibe ich mal einen kompletten Tag da, die Industriegeschichte ist bestimmt interessant. Ein ungewohntes Gefühl war auf jeden Fall die Fahrt mit der Schwebebahn. WOW. Erlebbare Transportgeschichte seit 1901 auf 13 Kilometer. Es ist ein unbedingtes Muss für Besucher der Stadt und natürlich gibt es auch eine Haltestelle am Stadion. Damit sind wir schon beim Fussball. Der Wuppertaler SV hat eine wechselhafte Geschichte und ist aber nur bedingt überall bekannt. Man versucht seit Jahren die Voraussetzungen für die dritte Liga zu schaffen, bislang leider erfolglos. So dürfte wohl auch diese Saison enden, irgendwie dabei aber am Ende doch zu schwach. In der nächsten Spielrunde gibt es wohl einen neuen Anlauf.
 
 
Und so um 21.00 Uhr war ich dann wieder in meiner vertrauten Gemeinde. Aber es hat sich gelohnt. Bayreuth war auch zugleich ein Flashback in meine Jugendzeit als Fan, als meine Helden noch Roleder und Elmer hießen. Wolfsburg ein Blick in die Gegenwart und Wuppertal eine Zusammenfassung von Wunsch und Erfüllung.
In der nächsten Post geht es auch in die  Vergangenheit. Schließlich spielte der VfL Wolfsburg nicht immer in der ersten Bundesliga und nicht immer in der jetztigen Arena. Bis 2002 war das Stadion am Elsterweg die Heimat und schon 1989 war ich da, beim Pokalspiel des VfB.
Mehr darüber in der nächsten Post.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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