Kartengedöns
 
Hallo Bloggs. Ihr hab es sicher gemerkt, auf RaMü ist auch kein Verlass mehr. Da will dieser Mensch zu Auswärtsfahrten des VfB und geht dann doch nicht. Spiel in Bochum, gestrichen. Spiel in Freiburg, gecancelt. Spiel in Hoffenheim, ebenfalls nicht mehr auf der Liste. Was ist da los?
Die Sache ist ganz einfach, das Problem sind die Karten. Es ist halt so, ohne Ticket kein Zutritt. Bei den kleineren Stadien ist die Sachlage klar. Schon allein die Besitzer einer Auswärtsdauerkarte belegen oftmals schon den halben offiziellen Gästeblock. Der Rest über den VfB ist so schnell vergriffen, da kommste nicht mehr mit. Ich habe es auch schon über meinen ortsansäßigen Fanclub probiert, Fehlanzeige. Wir bekommen selbst für unsere eigenen Mitglieder nicht genug Karten, so die Antwort. Letzte Chance ist dann immer der gastgebende Verein. In Bochum und Freiburg war mit dem Vorverkauf bei den eigenen Mitgliedern Schluß, ein sogenannter freier Verkauf fand überhaupt nicht statt. Shit happens.
Aber Hoffenheim, das war wirklich krass. Da hat man in den vergangenen Spielzeiten selbst am Spieltag noch Karten bekommen, diesmal ... Beim Heimspiel gegen die Dosen war schon Alarm. "Hast du schon Karten für Hoffenheim?". Nö, ist doch erst im März, wir haben doch noch Januar. In der Halbzeitpause bin ich dann per Smartphone rein in die Website der Hoppster, tatsächlich, nur noch Karten nahe der Heimkirve erhältlich. Veteranen mahnten zur Ruhe, ist ja schließlich erste Bürgerpflicht. Früher zumindest. Die, also in Hoffenheim, haben bestimmt Blöcke für Stuttgartfans gesperrt, wie damals in Nürnberg, z.B. Dann habe ich entschlossen, am Montag nach dem Dosenkick fahre ich selbst hin und hole persönlich vier Karten ab, ist ja keine Weltreise. Kurz vor der Fahrt habe ich dann doch angerufen. Kann das sein, dass zwischenzeitlich bis auf zwei Blöcke alle Karten weg sind? Der freundliche Herr am Telefon bestätigte das. Selbst das Ticketoffice hat keine Karten mehr, schließlich haben alle Zugriff auf dasselbe System.
Und dann bin ich nochmals selbst rein und habe mir das Dilemma angeschaut. Tatsächlich, es gibt nur noch Karten in den Blöcken S1 und S2. Das sind die Bereiche der Heimfans, Stehplatz. Das wär doch mal ne' Aktion. Da rein, ganz oben unterm Dach stehen und grinsen, wenn Führich und Co den Laden zerlegt. "Behind enemy lines", sozusagen. Hab ich dann verworfen, aus dem Alter bin ich raus. Aber für die Gastgeber ist das schon eine Blamage. Da ist das Stadion ausverkauft. Baden vs. Schwaben und es gibt noch Karten für den absoluten Heimbereich. Vermutlich können da aber nur noch TSG-Mitglieder rein, aus Sicherheitsgründen. Aber trotzdem, es ist und bleibt schlichtweg eine Blamage, alle da, nur der Heimblock nicht voll.
 
 
Wesentlich erfolgreicher war ich bei den Glasgow Rangers, immerhin. Da bin ich ja in Kürze, so der Plan. Hier wurde meine Geduld belohnt, eine Woche vor dem Match gingen die letzten Restplätze in den freien Verkauf, ohne irgendeine Mitgliedschaft als Bedingung. So rund 250 waren es noch, geschätzt. Egal, ich habe jetzt mir ein Ticket erworben, für umgerechnet knapp 40,-- €. Ein stolzer Preis, aber es sind ja die Glasgow Rangers. Schon der Name, das lohnt sich immer. Und wieder habe ich festgestellt, man lernt nie aus. Ich habe mich ja schon zähneknirschend an diesem Walletmist, also das digitale Ticket gewohnt und schließlich kann man zur Sicherheit den QR-Code daheim auch noch daheim ausdrucken. Also bei den Rangers brauchste jetzt zwei DINA-4 Blätter. Auf dem ersten Blattl ist dann nur der Code drauf, sonst nichts. Mit dem kommt man dann in den Ground, auf dem zweiten Blatt ist dann die Paarung und der genaue Sitzplatz erkennbar. Also was man da spart, erschließt sich mir nicht. Für die ganz Doofen gibt es ja auch noch einen Fünfminutenvideoclip, da wird erklärt, wie rum man das Blatt hinhalten muss. "Mit der bedruckten Seite nach oben". Danke.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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