FCN in badischer Provinz !

Hallo Bluebloggs,

weiches Ge und doppelt Bee, das ist der "Glubb", also der "Club" aus Nürnberg. Eben dieser "Club" spielte in Sandhausen und bestätigte meine nicht gerade große Freude über die tiefste badische Provinz. Jetzt war ich dritten Mal da, zuvor gegen Ingolstadt und Aalen, und jetzt hat es zum dritten Mal geregnet. Immer dann schlappt man durch den aufgeweichten Parkplatz beim Spargelfeld, fährt man zuvor über eine einzige Fahrspur auf eben diesen Parkplatz und latscht über einen geteerten Waldweg zum Gästeblock, dann ist man da, im Hardtwaldstadion. Das Stadion ist ohne Zweifel besser als mancher Ground in Deutschland, aber das Drumherum und die Zuschauerschnitt erinnert doch mehr an Regionalliga, denn als an den Unterbau der Bundesliga. Den Unterschied machte der Gegner, gefühlt stand es 1:1, was das Verhältniss auf den Rängen anging. Nürnberg ist ohne Zweifel eine Macht und bewieß dies eindrucksvoll zumindest auf den Tribünen. Der Andrang im Gästebereich war groß und wir mittenmang dabei.

  

Wir waren neugierig auf den Aufstiegsaspiranten und wurden zunächst böse enttäuscht. In den ersten zwanzig Minuten war es ein Gekicke der übelsten Art, erst dann kam Struktur in das Spiel beider Mannschaften. Der "Club" übernahm nun das Zepter, ohne aber wirklich zu überzeugen. Voll überzeugen dagegen konnte der Anhang, volle dreiundneunzig Minuten ging der "vocal support" volle Pulle, da war beim VfB am Samstag gegen 96 mehr Leerlauf drin. Das Team aus Franken belohnte die tolle Stimmung mit dem 0:1 kurz vor dem Pausenpfiff, allerdings war es angeblich sehr abseitsverdächtig.

Im zweiten Abschnitt hatte dann Sandhausen so etwas wie eine Drangphase und auch eine sehr gute Möglichkeit, aber dann war das Strohfeuer erloschen. Die Angereisten machten in der Schlußviertelstunde mit dem 0:2 alles klar, die drei Punkte waren eingesackt. Solche Spiele muss man gewinnen, will man nach oben. Ob aber das Team die wirkliche Klasse für die deutsche Eliteliga hat, bleibt mehr als fraglich. Da rennen doch noch gewaltige Grünschnäbel über das Feld, aber diese Frage kann nur die Antwort beantworten. Für Sandhausen geht die Reise langsam aber sicher in die andere Richtung, man wird mit dem Abstieg aber wohl nichts zu tun bekommen. So bleibt uns der selbsternannte Ligazwerg erhalten, so latscht man auch in der nächsten Saison über den Dreckparkplatz zum Stadion im beschaulichen Hardtwald. Für was die Badener ihr Stadion auf rund 16.000 ihr Stadion ausgebaut haben, bleibt mir ein Rätsel. Zwar ist man nun schon im fünften Jahr in Serie in der zweiten Liga, aber aus allen Nähten ist das Ding wohl noch nie geplatzt. Das Duell gegen den KSC oder die Lauterer dürften wohl Blockbuster sein, aber sonst? Waren doch gegen den ruhmreichen "Club" aus Nürnberg nur 5.500 Leute da, davon geschätzte 2.000 aus Franken. Also falls der VfB mal im Pokal dort spielt, wird der Hardtwald geschwemmt, das ist sicher. Dann ist das Chaos vorprogrammiert, auf dem "Spargelparkplatz" in den Sandwiesen.

So sieht`s halt aus, in Sandhausen, in der tiefsten badischen Provinz.

So krass war der Unterschied allerdings nur auf den Rängen, immerhin gelangen drei wichtige Auswärtszähler.

RaMü