My HIGH FIVE / auswärts.

Hallo Bloggs,

immer wieder nach einer Saison gibt es dasselbe Schauspiel, der unvermeidliche Rückblick steht an. Die Anhänger des VfB Stuttgart haben nach einer solch fulminanten Spielrunde natürlich alle Freude, den Blick zurück zu wagen. Schließlich stand der sofortige Wiederaufstieg fest, das war nach dem mehr als holprigen Start nicht unbedingt so zu erwarten. In dieser Post geht es allerdings nicht um das ganz große Rad, dazu habe ich zu wenig Ahnung. Hier zeige ich nur meinen perönliche Saison auf, mancher wird sich vielleicht darin selbst wieder erkennen. Zwar heißt die Überschrift HIGH FIVE, aber es doch ein paar mehr geworden.

Zunächst trockene Statistik. Ursprünglich wollte ich nur ein paar Heimspiele besuchen. Gegner wie Dresden, K** und Lautern waren Pflicht, bei guten Leistungen gehe ich öfters, dachte ich. Der Abstieg hing noch schwer in den Knochen. Es ist schnell erzählt, es wurden alle Heimkicks. Die Sache nahm an Geschwindigkeit auf, die Termine am frühen Freitagabend und am zu späten Montagabend spielten den Familienmenschen oder gar Häuslesbauer in die Karten, die waren zumindest für diese Gruppierung von Vorteil. Allerdings, nur für die Heimspiele. Auswärts habe ich mich auch vor dem dem ersten Kick off festgelegt, K** ohne mich, die Pyrodeppen bekommen von mir keinen Cent. Aber Union Berlin stand auf dem Reisezettel ganz oben, Bochum als letzter wahrer Ruhrpottclub sowieso. Sandhausen wegen der Nähe kein Problem, die exakten Datierungen ergeben dann schon den Rest. Mit Beginn der Rückrunde wurden es dann weniger, ManCITY war ja auch noch da. Zum Schluß der Saison folgte der Endspurt, immerhin kam ich auf neun Begegnungen in der Fremde. Der Auftritt im Pokal währte ja nicht lange, in Runde zwei / Mönchengladbach war Schluß. Das Feuerwerksspektakel in Homburg, nicht Hamburg durfte ich live erleben. 

Tja, was sind denn nun die High five?

Vom Drumherum mit Spiel ganz klar, Union Berlin. Das 1:1 war es weniger, die Stimmung und das Stadion waren geil und mit dem Flugzeug reist man auch nicht zu jedem Kick an. Der Höhepunkt war aber dann doch der "gemeinsame" Rückflug mit der Mannschaft, zumindest in der Boardingarea gab es Berührungspunkte.

In Sachen Stadion sind bei mir die Grounds in Bochm und Bielefeld in derselben Kategorie zu finden. Der Bochumtrip hat aber noch ein bisschen die Nase vorn, schließlich folgte am nächsten Tag der Besuch eines Spieles beim ehemaligen Bundesligisten SG Wattenscheid 09, Nostalgie pur. Aber auch in Bielefeld gab es Erinnerungen an meine "intensivere" Supporterzeit, die "alte Alm" kenne ich noch mit Stahlrohrtribünen. 

Tja, dann wid es eng. In Kaiserslautern konnten wir nach dem Auswärtssieg unbedrängt an der Westkurve vorbei. Im Gegenteil, viele Pfälzer wünschten viel Glück beim Kampf um den Aufstieg. Hier war das Stadion fast in schwäbischer Hand, in Sandhausen war das kein Problem. Beim Ligazwerg nervte nur den schleppende Shuttleservice zu den Parkplätzen. Das Gastspiel bei den Münchner Löwen geriet zur spierlerischen Offenbarung, immerhin gab es keine Platzangst. Bislang war ich in der schlimmsten Betonschüssel der Neuzeit nur bei Spielen der Sechziger, und das wird auch so bleiben.

In Würzburg waren wir im Heimblock. Wir haben nichts anderes gemacht, als die VfB-Fans im letzten Heimspiel. Nur haben wir die Klappe gehalten und waren ehrlich schockiert. Einen Grund für überlautes Geschrei gab es eh nicht, der VfB verstand es großartig, seine Fans mit Deppresivanfälle in die Weihnachtszeit zu schicken. Das war wieder so ein Moment, die Zweifel an der Einstellung des Teams kamen wieder hoch. Dafür war der Besuch auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt toll, "ohne Stuttgart kein Glühweinumsatz" lautete der Schlachtruf.

Beim fränkischen Nachbarn in Nürnberg beeindruckten die Roten mit ihrer Fanmasse. Noch heute streiten die Gelehrten über die Anzahl der Brustringträger. Ich tippe auf 16.731. Optimisten faseln von 20.000, das finde ich dann doch leicht übertrieben. Auf jeden Fall hielt die Tribüne, denn nach dem Siegtreffer von Klein in Minute 92 wackelte das Ding beim gemeinsamen "1893, ey, ey," dann doch bedenklich.

Das letzte Auswärtsspiel war bekanntlich in Hannover. Es war eine Stimmung wie bei einem Pokalendspiel, dabei gab es nach dem Schlußpfiff zwei Gewinner. Hannover auf jeden Fall, die unerwarteten drei Punkte hievten die 96er auf einen fast sicheren Aufstiegsplatz und die überdeutliche Niederlage des verhaßten Nachbarn Braunschweig bescherte den Niedersachsen zusätzliche Frühlingsgefühle. Davon profitierte auch der VfB, denn nun war der Aufstieg nur noch rechnerisch zu nehmen. Leider bestimmte die überflüssige 1:0 Niederlage die Gefühlslage, der Blick auf die Tabelle hätte eigentlich etwas mehr Freude produzieren können. Klar, eine Pleite gefällt niemand, aber in diesem Fall war es Fußball verkehrt. Mit einer Niederlage aufsteigen, das kann nicht jeder. Doch, Bielefeld sei Dank.

Hier noch ein paar Pics, meine High Five auswärts:

In Köpenick.

Im echten Pott.

im tiefsten Franken.

Im Pfälzer Wald.

Erneut in Franken.

"Lower Saxony".

In der nächsten Post erinnere ich mich an die Heimspiele.

Keep the faith.

RaMü