A bissle besser !

Hallo Bloggs,

a bissle besser wars scho, aber au net meeh. Ein bisschen besser war es schon, aber auch nicht mehr. So könnte man das Spiel des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig beschreiben. Es war eine turbolente Woche am Neckar. Schon wieder. Der Blutdruck steigt und der Druck sowieso, also muss was geschehen. Der über alles thronende Vorstand holte zum "Befreiungsschlag" aus, stellte seinen Sportvorstand Michael Reschke frei und installierte mit NLZ-Chef Thomas Hitzlsperger einen absoluten Liebling der Massen. Jung, unverbraucht, noch direkt am aktiven Profileben dran, ein kleines Netzwerk hat er auch schon, es wird also alles besser. So der Plan.

Es hat gerumpelt im Karton und jetzt fehlten nur noch die Punkte. Aber die kamen nicht, noch nicht. So zumindest Mario Gomez nach dem Spiel, welches mit 1:3 gegen Leipzig verloren ging. Na ja, nach fünf Minuten die alte Leier. Eine Defensive im Halbschlaf und es steht 0:1. Immerhin brach man nicht schon wieder zusammen und nahm den Kampf an, ein lächerlicher Handelfmeter bescherte das 1:1. Früher, ja früher, also ohne diese Peepshow in Köln hätte es keinen Elfer gegeben und das wäre in diesem Fall auch komplett richtig gewesen. So bescherte die Technik, die neuen Reglen und seltsamer Schiedsrichter dem VfB ein Erfolgserlebnis. Das 1:1 war der Wachrüttler, Stuttgart nahm den Kampf an. Mit unauffälligen Fouls, offener Sohle wie Castro und viel Einsatz und Laufarbeit hielt man die Partie mehr als offen. Beim Pausenpfiff sah man nur zufriedene Gesichter im Stadion, die Minikulisse (!) 47,000 sah einen deutlich bessere Heimelf als zuletzt. Aber leider nur in der Defensive, nach vorne hatte man lediglich zwei, drei richtig gute Szenen. Im ganzen Spiel. Derselbe Unparteiische bescherte dem Gast dann einen ebenso lächerlichen Freistoß und der saß. Neutrale Zuschauer springen da eigentlich von den Sitzen, aber die gab es schlichtweg nicht. Danach fast wie immer. Das 1:3 ohne Gegenwehr kennt man schon, allerdings wehrte man sich weiterhin noch mit seinen bescheidenen Möglichkeiten. Immerhin.

Irgendwie hoffte man auf einen "dreckigen" Punkt, für einen Sieg fehlen nach wie vor die Mittel. Es hat nicht sollen sein. Der VfB hatte so fünfzig, sechzig gute Minuten. In Sachen Einsatz und Lauffreude war ein Fortschritt erkennbar, mehr aber auch nicht. Weiterhin ist das Offensiverhalten eine Qual, es beginnt aber auch schon beim Schlußmann. Ein schnelles Abwerfen gibt es in diesem Handbuch nicht, aber das muss der Trainer erkennen.

Der Auftritt der Gästefans war das lächerlichste Bühnenstück seit dem Sandhausenkick. Wenn man die vielleicht 100 Sachsen abzieht, welche in Ba-Wü leben und arbeiten, dann ist diese Vorstellung eine Blamage für die deutsche Fankultur. Aber auch die Cannstatter Kurve kann kaum mehr rocken, die Gesamtsituation nimmt jegliche Freude und Begeisterung. So war die Schlußviertelstunde wieder dem internen Kampf gewidmet, die Rücktrittsforderungen wurden allerdings keinesfalls vom gesamten Stadion unterstützt. Bis jetzt. Sollten die Roten aber am Ende gar den Klassenerhalt verpeilen, dann gibt es einen Erdrutsch, im gesamten Verein.

Keep the faith.

RaMü