
Hi Ho Aston Villa
Hallo Bloggs. Dieses Lied ist gefühlt uralt, kam immerhin schon 1967 auf den Markt und ist bei manchen Clubs auf der Insel immer noch, oder wieder das Mitbrülllied von dem Einlaufen der Mannschaften. "Hi Ho Silver Lining" nennt sich das Stück und es gab mehrere Versionen. Das ist heute egal, auf jeden Fall hört man dieses einprägsame Liedchen auch im Villa Park zu Birmingham. Um es gleich zu sagen: Es war richtig gut, es war richtig laut, es war Britsupport wie in den alten Zeiten. Es war wie früher, als die Fussballfans auf der Insel die ungekrönten Gesangskönige waren. Davon ist fast nichts mehr übrig geblieben, nur noch ab und zu und bei echten Krachern erinnert man sich noch an den echten Support.
Freilich gibt es auch eine Vorgeschichte dazu. Unter der Woche hatte Aston Villa ihren Starmanager Steven Gerrard freigestellt. Irgendwie passte es nicht zusammen, so konnte sein Team in den letzten sechs (!) Spielen nur drei Treffer erzielen. Im Match eins nach der Freistellung brauchte man gerade mal vierzehn Minuten, um diese drei Buden zu machen. Seltsam. Es war natürlich wie ein Dammbruch und Brentford war das Opfer. Man wurde überrollt, auf dem Rasen und auf den Rängen. Also da hätte ich auch keinen Bock mehr gehabt, so ähnlich war das wohl auch beim VfB in Dortmund. Anderes Thema. Dass Villa keine Übertruppe ist, wurde allerdings sichtbar. Man übertünchte die technischen Unzulänglichkeiten mit unglaublichem Willen und Tempo. Immer feste druff, so das Motto. Für die "Bees" aus London war der Pausenpfiff eine willkommene Unterbrechung, es drohte ein Debakel. Das blieb allerdings aus, Aston Villa gelang letztlich nur noch das 4:0 und Brentford entkam so der totalen Schmach. Damit hatte man nicht gerechnet, bislang verlief deren Saison recht ordentlich. Unter anderem dieses 4:0 gegen ManU bleibt da im Gedächtnis, diesmal war es eben umgekehrt.
Auf jeden Fall war es von der Stimmung her das Beste seit langem. Während bei ManCity jeder mit einem deutlichen Heimsieg gegen Gegner dieses Kalibers rechnet, kann man sich in den Midlands unglaublich über so ein Resultat freuen. "Hi Ho Aston Villa", das hängt noch ein Weilchen im Ohr.

Schon von außen ein ziemlich kompletter britischer Football Ground. Davon gibt es nicht mehr viele, aber der Villa Park gehört definitiv dazu.

Tradition pur. Seit 1897 hier, immer wieder umgebaut und im Innenleben herrlich eng und alt.

Dieser Aufgang zur Holte End Stand ist so etwas wie ein kulturelles Erbe englischer Stadionbaukunst. Man riecht förmlich die Epoche um die vorletzte Jahrhundertwende, hoffentlich bleibt uns das noch recht lange erhalten.

Der erste Blick, ungeschminkt und so wie es war. Restricted view, hab ich aber gewußt.

Das 1:0 schon in der dritten Minute. Es war wie ein Befreiungsschlag, der Ground bebte und das bis zum 4:0.

Ein guter Eindruck für das Innenleben des Villa Parks. O.K., ich saß in der obersten Reihe. Fussball pur, würde ich sagen.

Endlich mal ein kompletter Überblick. Bin kurz vor Schluß gegangen und konnte so endlich mal dieses Panoramabild machen. Da es ausverkauft war, entfiel mein üblicher Rundgang während der Pause und so habe ich eben nur den begrenzten Blick anzubieten. Bis auf dieses Motiv eben.
Keep the faith.
RaMü
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