
And the winner is ... 2
Hallo Bloggs. Nach dem Österreichtagestrip nach Lustenau standen zwei Spiele in Deutschland an. Die Heimniederlage des VfB gegen den besten Baden-Württembergclub SC Freiburg übergehen wir mal galant, dafür bin ich am Vorvorabend vor meinem Urlaub mal kurz nach Aschaffenburg, Regionalliga Bayern war angesagt.
Auch hier war die Tagesstrecke überschaubar. Der sonnige Tag und die Tatsache, dass in Aschaffenburg anscheinend die Maskenpflicht nur beim unmittelbaren Betreten gilt erhöhte die Vorfreude und tatsächlich: Die Viktoria lieferte. Man gewann 4:1 und die Würste waren richtig klasse.

Tolles Wetter, tolle Würste, tolles Resultat. Toll gelungen.
Tja, dann ging's in den Urlaub und zwangsläufig in das Nachbarland von Ostfriesland, in die Niederlande. Aber hier machten sich aber schon die Vorboten des kommenden Coronawinters ein klein wenig bemerkbar, vereinzelte Provinzen verboten jetzt schon Fussballspiele mit Zuschauern. So musste ich umdenken und fuhr für mein erstes Spiel rund 280 Kilometer einfach, so war das nicht geplant. Auf jeden Fall hat sich die Reise nach Doetinchem gelohnt, der dortige Club De Graafschap spielt zweite Liga und hat ein echt knorriges, altes Stadion am Waldrand. Empfehlenswert.

Das Stadion von De Graafschap hat was, nämlich Flair und Kult. Alles wirkt nicht so abgeschleckt und porenrein clean.
Nach De Graafschap stand mit dem SC Heerenveen ein Club der Eredivisie auf dem Zettel. Den hatte ich schon länger im Auge, waren doch die Entfernung nicht ganz so krass. Heerenveen war das genaue Gegenteil. Neu erbaut am Stadtrand, großzügig erschlossen und mit allen möglichen Einkaufsmalls und Bürovierteln drumherum. Schick, aber irgendwie fehlte der Schmackes. Innen dann wieder diese Wand, welcher dem Zuschauer den Blick auf das Spielfeld verwehrte. Erst mit Betreten der Tribünen war das möglich. Wenn man meint?

Anders beim SC Heerenveen. O.k., immerhin erste Liga und das etabliert. Aber es ist halt ein typischer Verteter der neuen Stadiongeneration.
Der Heimsieg des VfB gegen Hoffenheim war nur eine kurze, positive Unterbrechung zum nächsten Wientrip. Diesmal nicht nur Wien, auf dem "Rückweg" nahm ich quasi noch RB Salzburg mit. Zunächst aber Wien. Ich habe bewusst diese Reise gewählt, um auch die "anderen" Clubs zu besuchen. Die Anderen, das sind der Zweitligist FC Florisdorf im 12. Bezirk und Bundesligist Admira Wacker Mödling in der Südstadt, im Prinzip schon außerhalb der Stadtgrenzen. Und es war herrlich. Florisdorf der Inbegriff der Tradition, Wacker das Vorzeigebild wie man sich verrannt hat. Verrannt in Sachen Stadion, einem "unfertigen" Monstrum, das viel zu groß für diesen an sich doch sympatischen Club ist. Irgendwie ist es schade, aber halt nicht zu ändern.

Kontrastprogramm in Wien, 12. Bezirk. 900 Zuschauer in der zweiten Liga. Dafür aber ursprünglicher, ehrlicher Fussball. Und erst das Stadion ....

Nur 1.500 Zuschauer in Mödling, dafür in einer 11.000 Zuschauerarena, genau umgekehrt. Leider für den neutralen Besucher reichlich trostlos.
Da die Reise mit der Bahn absolviert wurde, war der "Boxenstopp" in Salzburg die logische Konsequenz. Und hier wurde mir klar, warum RB Salzburg der Weisswurstclub Österreichs ist. Alles auf dem neuesten Stand, natürlich weit draußen und hoch über der Stadt. Ähnlich der Festung. Man hat sich hier eingenistet und verteidigt diese Ausnahmestellung wohl auch im kommenden Jahrzehnt. Unangefochten die Nummer eins, aufgepappelt durch RB-Millionen, für die Salzburgfans gibt es Schlimmeres.

Hier wirkt zwar alles etwas nüchtern, aber die "Designer" haben viel Liebe zum Detail entwickelt. Man muss sich nur etwas Zeit nehmen.
Nach dieser zweiten ausgedehnten Österreichreise hatte mich der Alltag wieder, der VfB bescherte uns seine Pleiteserie. Aus im DFB-Pokal gegen Kölle, eine empfindlich hohe Auswärtsniederlage beim Abstiegskonkurrenten FC Augsburg und dann noch das Heimdesaster gegen Bielefeld. Ich war bedient.
Keep the faith.
RaMü
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